Wintersonnenwende
Veröffentlicht von Nirdosha S. Giese in Spiritualität · 16 Dezember 2017
Wintersonnenwende
Es ist für mich sehr passend, meinen Blog mit einem Beitrag zur Wintersonnenwende zu eröffnen. Eine Veranstaltung zur Wintersonnenwende war mein erster praktischer Schritt auf meinem spirituellen Weg. Auch wenn diese Veranstaltung nun schon viele Jahre zurück liegt, empfinde ich die Wintersonnenwende nach wie vor als einen ganz besonderen Markierungspunkt im Jahresverlauf.
Wir haben hier die längste Nacht und den kürzesten Tag des Jahres. Meistens fällt sie auf den 21.12. eines Jahres, manchmal auch auf den 22.12.
Es wird die Rückkehr des Lichts gefeiert. Sowohl des äußeren Lichtes als auch des Lichtes in uns.
Zur längsten Nacht des Jahres tauchen wir noch einmal bewusst in die Dunkelheit und die Stille der Nacht. Wir können die Schätze heben, die dort auf uns warten, und uns an unser eigenes Licht erinnern. Die ewige Flamme unseres Seelenlichtes, die uns immer begleitet und auf die wir uns immer wieder ausrichten können.
Sperr- oder Dunkelnächte
Aber bevor wir uns unseres Lichtes erinnern, wird es erstmal immer dunkler. Dies könnte man als bedrohlich wahrnehmen, als etwas, was man nicht will. Aber wenn wir mal ganz tief in uns hineinhorchen, hören wir da nicht einen Ruf, der uns genau dahin zieht? Nicht im Sinne von „runterziehen", in die Depression abgleiten o.ä. Sondern um zu schauen,was im Verborgenen liegt. So dass wir die „stille" Zeit einfach auch nutzen können, um innezuhalten, so wie viele das am Ende des Jahres auch tun, um eine Bilanz zu ziehen. Was habe ich in diesem Jahr erreicht? Was will ich ins nächste Jahr mitnehmen? Häufig bilden sich ja jetzt gerade auch die „guten" Vorsätze des nächsten Jahres. Da wir diese häufig aus dem Verstand heraus bilden („ich sollte nächstes Jahr, dieses oder jenes ändern") halten wir sie auch nicht lange ein. Oder vielleicht auch, weil etwas in uns der Meinung ist, wir sollten erstmal in uns schauen, bevor wir zum nächsten, „besseren" streben. Was ist wirklich hier und will gehoben werden, ans Licht geholt werden?Kurz nachdem ich dies hier schrieb, fand ich im Internet die Information, dass die Nächte ab dem 08. Dezember auch die sog. Sperrnächte oder Dunkelnächte genannt werden. Hier geht es genau darum: Sich erst mal zurückzuziehen, Bilanz zu ziehen über das vergangene Jahr. Jede Nacht steht dabei für einen der vergangenen Monate (Beginn mit Januar) und so können wir uns jeden Abend / jede Nacht zum Beispiel kurz hinsetzen und auf einen der vergangenen Monate zurückschauen. Was war in dem jeweiligen Monat? Was gab es zu lernen? Was will ich loslassen, um es nicht mehr in das neue Jahr mitzunehmen? Die Sperrnächte und damit der Abstieg ins Dunkle enden passenderweise zur Wintersonnenwende.
Du kannst die Nächte folgendermaßen nutzen:
8. auf 9. Dezember – Januar
9. auf 10. Dezember – Februar
10. auf 11. Dezember – März
11. auf 12. Dezember – April
12. auf 13. Dezember – Mai
13. auf 14. Dezember – Juni
14. auf 15. Dezember – Juli
15. auf 16. Dezember – August
16. auf 17. Dezember – September
17. auf 18. Dezember – Oktober
19. auf 20. Dezember – November
20. auf 21. Dezember – Dezember
So können wir in unsere Dunkelheit hinabzusteigen, Stück für Stück, und schauen, was dort im Verborgenen liegt. Vielleicht als Etwas, was losgelassen werden will oder auch als etwas, was als Geschenk / Potenzial auf uns wartet. Aber um das zu entdecken, bedarf es erst mal den Abstieg ins Dunkle.
Advent „anders herum"
Dies wird auch sehr schön, mit einer Adventsvariante deutlich, die das ganze „andersherum" angeht. Anstelle an jedem Advent eine Kerze mehr anzuzünden, werden anfänglich alle vier Kerzen entzündet. Und an jedem Advent eine weniger. Zur Dämmerung der Wintersonnenwende wird dann auch die letzte Kerze gelöscht, um nach den Feierlichkeiten (wie auch immer du sie begehst) wieder anzuzünden als Symbol dafür, dass die Tage wieder länger werden, dass das Licht stärker in uns scheint, Tag für Tag – nachdem wir ganz in die Dunkelheit hinein getaucht sind.Und vielleicht, wenn wir uns dort hineinbegeben, können wir erkennen, dass auch hier Licht enthalten ist. Und genauso können wir die Dunkelheit im Licht erkennen. Wir erkennen, dass Dunkelheit und Licht nur zwei Seiten einer Münze sind. Und wenn wir uns in die Mitte begeben, begeben wir uns in die Vertikale und richten uns auf etwas aus, was jenseits der Polaritäten liegt. Wir können uns wieder mehr mit uns selbst verbinden und Stille erfahren („stille Nacht, heilige Nacht"), da wir nicht mehr vor der Dunkelheit weg- und dem Licht hinterherlaufen brauchen.
Meditation zur Wintersonnenwende und zur Unterstützung deines inneren Lichtes
Die nachfolgende Meditation soll dich dabei unterstützen, die Polaritäten wahrzunehmen und jenseits von ihnen zu gehen. Du stärkst dadurch dein inneres Licht und Leuchten.Und dabei nutzt du ganz einfach nur deinen Atem.
- Finde für dich eine bequeme Sitzposition und komme dort auf dem Platz an
- Stimme dich ein
- Dann konzentriere dich eine Weile nur auf deinen Atem. Verändere ihn nicht, beobachte ihn einfach nur, wie er ein und ausströmt.
- Dann richte deine Aufmerksamkeit zusätzlich noch auf die Pausen zwischen den Atemzügen. Auch hier gilt: Verändere sie nicht, verlängere sie nicht künstlich. Beobachte einfach nur, auch wenn du die Pausen nur kurz wahrnimmst.
- Und wenn du möchtest: Dann kannst du nach einer Weile beginnen, das, was du Loslassen willst, mit dem Ausatem hinauszuschicken in die Leere zwischen den Atemzügen. Und mit dem Einatmen kannst du Frische und Wachheit in dein System einatmen. Und auch das fließt in die Pause zwischen den Atemzügen.
- Dies kannst du eine Weile fortsetzen, bis der Prozess für dich beendet ist.